Relaxed Performance

Der Name verrät es schon ein wenig: Bei einer Relaxed Performance geht es „entspannt“ zu. Die Veranstaltung hat den Anspruch eine etwas entspanntere Atmosphäre herzustellen, wie das beispielsweise bei Theatervorstellungen üblicherweise der Fall ist. Es geht also auch darum, die „Theater-Etickette“, also die Art und Weise, wie man sich in der Regel im Theater zu verhalten hat, aufzuweichen, zu verändern – eben entspannter zu machen. Doch die Idee der Relaxed Performance geht weit darüber hinaus: Es geht auch um BARRIEREFREIHEIT in möglichst umfassenden Sinne. Dazu gehört mehr als die berühmte Rampe für Rollstuhlnutzer*innen. Neben Gebärdensprachdolmetscher*innen, der Beschreibung des Vorgehens mittels Audiodeskription, Informationen in leichter Sprache, Early Boarding (Einlass Vorab) oder alternativen Sitzgelegenheiten ist ein wichtiger Punkt zum Abbau von Barrieren eine offen kommunizierte Transparenz der nach wie vor bestehenden Barrieren. Denn: Eine in jeglicher Hinsicht barrierefreie Veranstaltung stößt an die Grenzen der Umsetzbarkeit und kann in Konflikt treten mit künstlerischen Ansprüchen, Fragen des persönlichen Geschmacks oder organisatorischen Gegebenheiten. Wichtig ist, nicht eine utopische Perfektion der EINEN Veranstaltung als Maß zu nehmen, sondern das gesamte Programm eines Hauses im Blick zu haben. Nicht jede einzelne Veranstaltung kann für alle Personen gleichermaßen attraktiv oder zugänglich/barrierefrei sein, aber im Gesamt-Programm muss für ALLE etwas dabei sein, mindestens was die Frage der Zugänglichkeit/Barrierefreiheit betrifft.

Willkommenskultur

Neben allen Fragen zur Barrierefreiheit geht es grundsätzlich darum zu zeigen, dass alle Menschen willkommen sind! Dieses Gefühl zu vermitteln hat ganz viel damit zu tun, dass Barrieren tatsächlich abgebaut werden und das dies offensiv kommunziert wird. Aber es hat auch damit zu tun, Menschen (und deren Umfeld), die das Gefühl haben, allein durch ihre Anwesenheit andere zu stören oder für andere eine Belastung zu sein, diese Bedenken zu nehmen! Während einer Relaxed Performance ist es Okay Geräusche zu machen, seine Sitzpostion zu verändern oder raus zu gehen, wenn einem danach ist. Weder die Künstler*innen, noch das Publikum oder die Veranstalter*innen werden einen „komisch anschauen“, v.a. auch, weil allen Beteiligten schon vor Beginn der Veranstaltung bekannt ist, dass es eben in jeglicher Hinsicht „relaxed“ zugeht.

Hier ein Video zu unserem Relaxed Performance Projekt mit dem franz. K – klicken Sie hier

Beispiel: Relaxed Performance am 18.09.2022